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Wahlen

Vier Dinge, auf die man vor den US-Wahlen achten sollte

2024 ist DAS Rekordwahljahr. In 76 Ländern – mit insgesamt 4,4 Milliarden Einwohnern – finden 2024 Wahlen statt.

 

Einige sind schon vorüber. Letzte Woche gewann in Taiwan ein Kandidat, der die Unabhängigkeit propagiert, was die bereits angespannten Beziehungen zu China noch verschlechtern könnte. Einige Wahlen stehen noch an, sind aber bereits weitgehend entschieden. Beispielsweise geht niemand davon aus, dass der Sieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin am 17. März ernsthaft gefährdet ist.

 

Und dann ist da noch das Ereignis, bei dem die ganze Welt gespannt zuschaut: Die US-Wahlen am 5. November, wenn über einen neuen Präsidenten sowie 34 Senatssitze und alle 435 Mitglieder des Repräsentantenhauses abgestimmt wird. Zahlreiche staatliche und lokale Ämter sowie viele andere wichtige Entscheidungen werden an diesem Tag ebenfalls zur Abstimmung gestellt.

Mehr als die Hälfte Weltbevölkerung kann 2024 wählen

Das Balkendiagramm in der Abbildung zeigt das geschätzten jährliche Gewinnwachstum in den Jahren 2023 und 2024 von Unternehmen aus den USA (Standard & Poor's 500 Index), den Industrieländern (MSCI EAFE Index) und den Emerging Markets (MSCI Emerging Markets Index). Die Schätzungen lauten wie folgt: In den USA ein Anstieg von 0,8% im Jahr 2023 und 11,4% im Jahr 2024, in den Industrieländern weltweit ein Plus von 1,7% im Jahr 2023 und 6,1% im Jahr 2024 und in den Emerging Markets ein Rückgang von 10,2% im Jahr 2023 und ein Zuwachs von 17,9% im Jahr 2024.

Quellen: Capital Group, International Institute for Democracy and Electoral Assistance, Weltbank. Die Einwohnerzahlen für das Jahr 2024 stammen aus dem jüngsten Bericht der Weltbank. Stand 9. Januar 2024.

Vor diesem Hintergrund nennen wir vier Dinge, die Einfluss auf vermutliche eine der wichtigsten US-Wahlen unserer Generation haben können:

 

1. Es ist (noch immer) die Wirtschaft, Dummkopf!

 

Dieser Satz stammt aus der Wahlkampagne 1992, aber auch bei den Wahlen in diesem Jahr stehen Wirtschaftsthemen im Vordergrund. Steht uns eine Rezession bevor? Wann wird sich die Inflation normalisiert haben? Wird die Federal Reserve ihre Zinsen senken? Sind die Menschen nach der Pandemie finanziell besser oder schlechter gestellt als davor?

 

Für Präsident Biden, der vermutlich gegen den früheren Präsidenten Donald Trump antreten wird, sind die jüngsten Konjunkturdaten gute Nachrichten. Gemessen am BIP ist die US-Wirtschaft im letzten Jahr um 3,1% gewachsen, viel stärker als erwartet. Die Inflation ist von 9,1% im Sommer 2022 auf 3,4% im Dezember zurückgegangen. Und US-Aktien haben in diesem Jahr schon einige Rekorde gebrochen.

 

Die Kandidaten der Opposition – von Trump abwärts – dürften dagegen die steigenden Preise in den Supermärkten, unerschwingliche Wohnimmobilien und die enorme Staatsverschuldung in den Mittelpunkt stellen. Die Angst vor einer unmittelbar bevorstehenden Rezession scheint verschwunden zu sein, aber nach wie vor sprechen viele Konjunkturindikatoren dafür.

 

Auch wenn es vielleicht nicht fair ist, US-Präsidenten gewinnen oder verlieren Wahlen aufgrund der Wahrnehmung der Wirtschaftslage. Ob Herbert Hoover 1932, der an der Großen Depression scheiterte, oder Jimmy Carter, der die Wahl 1980 wegen der katastrophalen wirtschaftlichen Lage in den späten 1970ern verlor. Häufig bestimmen Stammtisch-Themen den Wahlausgang. Dies Jahr wird es vermutlich auch so sein.

 

2. Am Ende hängt alles von einigen wenigen umkämpften Bundesstaaten ab

 

Das Rennen über den Einzug ins Weiße Haus sowie die Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus wird am Ende in den Swing States entschieden – und es dürfte wieder sehr knapp ausgehen. Vermutlich wird der Sieger nur einen hauchdünnen Vorsprung haben. Und unabhängig davon, ob am Ende die Demokraten oder die Republikaner die Nase vorn haben, wird es Beschwerden über unfaire Taktiken, Rufe nach Neuauszählungen und gerichtliche Anfechtungen geben. Einige Ergebnisse, darunter die Antwort auf die Frage, wer Präsident wird, werden wahrscheinlich erst Tage nach der Wahl vorliegen.

 

Tatsächlich ist das Land gespalten. Das zeigt sich deutlich an der Struktur des Kongresses. Die Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus besteht aus drei Sitzen. Und im Senat haben die demokratischen und unabhängigen Senatoren eine Mehrheit von nur einem Sitz. Wenn in der letzten Präsidentschaftswahl 45.000 Wähler anders entschieden hätten, wäre jetzt Trump im Amt.

Die US-Wählerschaft ist gespalten, genau wie der Kongress

Das Balkendiagramm in der Abbildung zeigt das geschätzten jährliche Gewinnwachstum in den Jahren 2023 und 2024 von Unternehmen aus den USA (Standard & Poor's 500 Index), den Industrieländern (MSCI EAFE Index) und den Emerging Markets (MSCI Emerging Markets Index). Die Schätzungen lauten wie folgt: In den USA ein Anstieg von 0,8% im Jahr 2023 und 11,4% im Jahr 2024, in den Industrieländern weltweit ein Plus von 1,7% im Jahr 2023 und 6,1% im Jahr 2024 und in den Emerging Markets ein Rückgang von 10,2% im Jahr 2023 und ein Zuwachs von 17,9% im Jahr 2024.

Quellen: Capital Group, 270toWin, Cook Political Report, Office of Clerk of the United States House of Representatives. Die Anzahl der umkämpften Bezirke beruht auf allen Bezirken, die bei der bevorstehenden Wahl zum US-Repräsentantenhaus von 270toWin auf der Grundlage aktueller Konsensschätzungen von acht Meinungsforschungsinstituten ( Cook Political Report, FiveThirtyEight, Inside Elections, Fox News, Politico, Split Ticket, Elections Daily und Sabato's Crystal Ball) entweder als "wahrscheinlich", "tendenziell" oder "umkämpft"eingeordnet wurden. Stand 22. Januar 2024.

Wenn Ihnen die umkämpften Bundesstaaten bekannt vorkommen, liegt das daran, dass es dieselben sind wie 2020. In diesem November sollte man vor allem Arizona, Georgia, Michigan, Pennsylvania und Wisconsin im Auge behalten. Das sind die traditionellen Swing States, in denen sowohl die Republikaner als auch die Demokraten gewinnen könnten. In North Carolina und Nevada gingen Rennen in den letzten Jahren knapp aus. Deshalb werden auch sie häufig sehr genau beobachtet.

 

Einige wenige Staaten und eine kleine Zahl von Wählern dürften maßgeblich sein. Weniger als 100.000 Menschen werden darüber entscheiden, wer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein wird.

 

3. Die Steuerpolitik hat den größten langfristigen Einfluss

 

Wichtige Steuererleichterungen die unter Trump eingeführt wurden, müssten 2025 verlängert werden. Ob dies geschieht, wird vor allem davon abhängen, wer ins Weiße Haus einzieht und die Mehrheit im Senat gewinnt.

 

Der Tax Cuts and Jobs Act of 2017 veränderte die Steuergesetze erheblich. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen wurden entlastet. Nach mehreren Schätzungen dürfte der Staat in einem Zeitraum von zehn Jahren fast 1,5 Billionen US-Dollar weniger einnehmen. Unterstützer führen an, dass das Programm das Wachstum fördert, während Kritiker auf den Anstieg der Staatsverschuldung hinweisen.

 

In einer zweiten Amtszeit Trumps mit einer Mehrheit der Republikaner im Kongress würden vermutlich viele Regeln des Gesetzes verlängert werden, während eine Regierung unter Biden wahrscheinlich nach Alternativen Ausschau halten würde, darunter höhere Steuern für Unternehmen und Privatpersonen. Allerdings hat Biden auch versprochen, die Steuern nur für Personen mit einem Einkommen ab 400.000 US-Dollar anzuheben.

 

Hinzu kommt, dass im Frühjahr wieder über die Schuldenobergrenze gesprochen werden muss, was Steuer- und Staatsausgabeninitiativen erneut problematisch macht. Ende 2023 erreichten die Staatsschulden ein Allzeithoch von 34 Billionen US-Dollar.

 

Da das jährliche Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung heute viel größer sind als bei Trumps Amtsantritt 2016, wird es für keine der beiden Parteien leicht werden, diese Herausforderungen zu lösen. Über Änderungen von Steuersätzen und Pensionsprogrammen wird immer diskutiert, unabhängig davon, welche Partei gerade regiert. Wenn Washington Geld braucht, wird häufig die Vorsorgebranche auf den Prüfstand gestellt. Deshalb werden wir sehr genau auf die Wirtschaftspläne der Kandidaten achten.

 

4. Lassen Sie die Politik nicht Ihre Anlagepläne durchkreuzen

 

Neben den Wirtschaftsproblemen werden während der Wahlkampagne viele weiter Themen diskutiert werden. Immigration, Abtreibung, Klimawandel und der Welthandel werden sicher dazugehören. In puncto internationalen Beziehungen werden wir Standpunkte zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten hören und zu den steigenden Spannungen zwischen den USA und China.

 

All dies könnte zu einer gewissen Marktvolatilität führen, vor allem im direkten Vorfeld der Wahlen am 5. November. Die Märkte hassen Unsicherheit, und diese Wahl wird für eine Menge davon sorgen. Aber eines sollte man nicht vergessen: Langfristig, also seit den 1930ern-Jahren, waren die Aktienkurse am Ende der Amtszeit eines Präsidenten fast immer höher als zu Beginn, unabhängig davon, welcher Partei er angehörte.

Aktien sind gestiegen, unabhängig davon, wer das Weiße Haus gewinnt

Das Balkendiagramm in der Abbildung zeigt das geschätzten jährliche Gewinnwachstum in den Jahren 2023 und 2024 von Unternehmen aus den USA (Standard & Poor's 500 Index), den Industrieländern (MSCI EAFE Index) und den Emerging Markets (MSCI Emerging Markets Index). Die Schätzungen lauten wie folgt: In den USA ein Anstieg von 0,8% im Jahr 2023 und 11,4% im Jahr 2024, in den Industrieländern weltweit ein Plus von 1,7% im Jahr 2023 und 6,1% im Jahr 2024 und in den Emerging Markets ein Rückgang von 10,2% im Jahr 2023 und ein Zuwachs von 17,9% im Jahr 2024.

Quellen: Capital Group, RIMES, Standard & Poor's. Die Abbildung zeigt die Wertentwicklung einer hypothetischen Anlage von 1.000 US-Dollar vom 4. März 1933 (Amtsantritt von Franklin D. Roosevelt) bis zum 31. Dezember 2023. Die Angaben beziehen sich auf das Datum der Amtseinführung. Gesamterträge in US-Dollar. Die Ergebnisse der Vergangenheit sind kein Hinweis auf künftige Ergebnisse.

Lassen Sie sich bei Investmententscheidungen nicht von der Politik ablenken. Wenn Sie Angst hatten, weil ein Reality-TV-Star namens Trump 2016 die Welt mit seinem Sieg über Hillary Clinton schockte und deshalb in Geldmarktanlagen umgeschichtet haben, war das richtig – aber nur für einen Tag. Ab dann haben sie vier Jahre mit sehr hohen Erträgen verpasst.

 

Und wenn Sie wütend waren, dass ein Gemeindehelfer namens Barack Obama 2009, also auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, zum Präsidenten gewählt wurde und sich aus dem Markt zurückgezogen haben, war das richtig – aber nur für sechs Wochen. Ab dann haben Sie einen der stärksten Aktienmarktaufschwünge der US-Geschichte verpasst.

 

Wie heißt es so schön und richtig? Zeit am Markt ist wichtiger als Market Timing.

JBE

John Emerson ist Vice Chair von Capital Group International, Inc. und seit 2000 im Unternehmen. Von 2013 bis 2017 war er US-Botschafter in Deutschland. Zuvor war er Präsident von Capital Group Private Client Services.

Reagan-Anderson-RGMA

Reagan Anderson ist Senior Vice President of Government & Regulatory Affairs und hat 23 Jahre Investmenterfahrung. Sie hat einen Bachelor in Journalismus von der Ohio University.

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Capital Group managt Aktien in drei Investmenteinheiten, die ihre Anlageentscheidungen autonom treffen und unabhängig voneinander auf Hauptversammlungen abstimmen. Die Anleihenexperten sind für das Anleihenresearch und das Anleihenmanagement im gesamten Unternehmen verantwortlich. Bei aktienähnlichen Anleihen werden sie aber ausschließlich für eine der drei Aktieneinheiten tätig.