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Capital IdeasTM

Investmentresearch von der Capital Group

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ESG
Wie wirken sich Stil- und Inflationsrisiken auf ESG-Anleger aus?

Die enorm steigende Inflation und der Wechsel an der Spitze der Aktienmärkte haben Investoren in den letzten etwa 18 Monaten das Leben schwer gemacht. Aber was bedeuten diese Entwicklungen für ESG-Anlagen?


Die Inflation scheint allmählich zurückzugehen, und Investoren werden wieder aktiver. Fast ein Drittel der von uns befragten professionellen Anleger will mehr in ESG-Anleihenfonds investieren. Die Berg- und Talfahrt der Aktienmärkte hat aber 35% der ESG-Investoren dazu bewogen, ihre Aktienpositionen stilneutral zu steuern.


Das sind nur einige der Erkenntnisse aus der Globalen ESG-Studie 2023 von Capital Group. 


Unser jährliche Umfrage fasst die Meinungen von mehr als 1.000 institutionelle Investoren und Wholesale-Investoren aus Europa, dem Nahen Osten, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum zusammen. Wir wollten erfahren, wie sie zum Thema ESG stehen und wie sie es umsetzen


Wie denken Anleger wirklich über ESG, und wie gehen sie vor?


Internationale Ereignisse und Marktveränderungen haben ebenfalls Einfluss auf die ESG-Allokation


Von Extremwetter und dem Ukrainekrieg, die dafür gesorgt haben, dass die Energiewende ganz ober auf der Agenda steht bis zur Verringerung von Ungleichbehandlungen und Verbesserungen der Lieferkettenstandards – Investoren wollen zunehmend mit ihren ESG-Anlagen mehrere Themen angehen.


Hinzu kommen die volatilen Aktienmärkte. Vor allem angesichts der Tatsache, dass nur wenige große Unternehmen ihre Wertentwicklung bestimmen, interessieren sich jetzt auch ESG-Investoren, die stilneutraler anlegen wollen, für themenübergreifende Fonds. Über ein Drittel der Befragten (35%) will in den nächsten zwölf Monaten den Anteil stilneutraler ESG-Aktienstrategien an ihren Portfolios erhöhen. 40% halten themenübergreifende ESG-Fonds für ein wirksames Instrument zur Diversifikation von Risiken im Zusammenhang mit Stilschwerpunkten.


Ansichten der Befragten zu stilistischen Verzerrungen im Zusammenhang mit ESG

Quellen: Capital Group, ESG Global Study 2023

Für Anleiheninvestoren ist die Inflation wichtig für ihre Asset-Allokations-Entscheidungen. Fast ein Drittel (32%) plant mehr in ESG-Anleihenfonds zu investieren, wenn die Inflation zurückgeht. Bei institutionellen Investoren sind es 37%. In der EMEA-Region ist dieser Anteil mehr als doppelt so hoch wie in Nordamerika (37% ggü. 17%).


Ansichten der Befragten zu Makrofaktoren

Quellen: Capital Group, ESG Global Study 2023

Regionale Unterschiede sind keine Überraschung


In puncto ESG haben wir Unterschiede zwischen den Regionen und Ländern festgestellt. Dennoch ist der weltweite Anteil von Investoren, die ESG-Faktoren berücksichtigen auf 90% gestiegen.


Auf regionaler Ebene ist er in Nordamerika 2023 auf 75% zurückgegangen, von 79% im Vorjahr.  Das liegt vor allem an den USA mit einem Rückgang von 74% auf 69%. In Kanada berücksichtigen mit 88% erheblich mehr Investoren ESG-Faktoren.


Aber die Entwicklung in den USA ist keine Überraschung. Letztes Jahr haben einige Bundesstaaten Gesetze und Vorschriften erlassen, die ESG auf unterschiedliche Weise einschränken sollen. Die meisten Befragten aus den USA haben gesagt, dass die strengeren Kontrollen sie veranlasst haben, ihren ESG-Ansatz zu verändern (9% ggü. 7% in Kanada und 8% weltweit). 


Quellen: Capital Group, ESG Global Study 2023

Investoren nehmen die Umsetzung von Regulierungen selbst in die Hand


Investoren aus allen Ländern nannten die strengeren Kontrollen als wichtiges Thema. Sieben von zehn Anleger (69%) sagen, dass für sie die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorgaben „absolut zentral“ oder „sehr wichtig“ für ihren ESG-Ansatz seien. Die große Bedeutung, die Investoren der Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorgaben und der Steuerung finanzieller Risiken beimessen lässt vermuten, dass sie ESG vor allem als Risikofaktor betrachten. Für sie steht die Vermeidung von Reputationsschäden aufgrund aufsichtsrechtlicher Maßnahmen und von finanziellen Schäden durch ESG-Investmentrisiken im Vordergrund.


Die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorgaben wird durch immer undurchsichtigere Fonds-Labels und -Berichtsstandards erschwert. Die Mehrheit der institutionellen und Wholesale-Investoren (52% und 54%) sagen, dass es Anlegern aufgrund der unterschiedlichen länderspezifischen Vorgaben schwerer fällt, ihre ESG-Ziele konsequent zu verfolgen.


Aber Umsetzung der Regulierungen nehmen sie jetzt selbst in die Hand. Mehr als die Hälfte der Befragten achten jetzt eher auf die Fondsstrategien als auf Labels, die sie als problematisch betrachten.


Angesichts der Verwirrung im Zusammenhang mit der Einordnung von Fonds haben 39% der Investoren eigene ESG-Indikatoren definiert, um sicherzustellen, dass ihre Teams einen einheitlichen Ansatz verfolgen. Außerdem haben gehen sie Datenprobleme an, beispielsweise indem sie ESG-Daten aus mehreren Quellen nutzen, sich am Research von Assetmanagern orientieren und eigene Analysen erstellen. Grundsätzlich scheinen Investoren aktiver zu agieren und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen: Je mehr sie über ESG wissen, desto leichter fällt es ihnen mit den Herausforderungen umzugehen.


Greenwashing1 ist nach wie vor ein Thema


Trotz dieser positiven Entwicklungen sind die Investoren Ansicht, dass Greenwashing zunimmt. Dies könnte weniger an einer tatsächlichen Zunahme sonder eher daran liegen, dass sich die Medien häufiger mit dem Thema befassen, und die Aufsichtsbehörden strenger dagegen vorgehen. Während vor zwei Jahren etwa 39% Greenwashing für eine große Herausforderung hielten, betrachten es heute 59% als echtes Problem.


Die Wahrnehmung von Greenwashing wird von mehreren Faktoren bestimmt. Darunter die Berichte über schwere Anschuldigungen, Anti-ESG-Rhetorik und die Neuklassifizierung und Herabstufung von ESG-Fonds.


Einige langjährige Hürden verschwinden, neue Trends entstehen


Seit drei Jahren gibt es die ESG-Studie von Capital Group, und allmählich kristallisieren sich einige Trends heraus. Beispielsweise betrachten Investoren die Datenqualität, komplexe Vorschriften und die Fondsberichterstattung noch immer als Hürde für die Umsetzung von ESG-Ansätzen, sagen aber auch, dass die Probleme nachgelassen haben. Offenbar verschwinden langjährige Hürden allmählich.


Sehr interessant sind auch neue Trends wie das zunehmende Interesse am Thema Artenvielfalt. Internationale Initiativen wie die Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD), die im September ihre endgültigen Empfehlungen vorgestellt haben, könnten die kritische Bedeutung von Naturkapital in den Vordergrund rücken. 


Die Maßnahmen im Bereich der Biodiversität dürften verstärkt werden

Quellen: Capital Group, ESG Global Study 2023

Mit diesen und anderen Themen befasst sich unserer aktuelle Studie.  Mehr erfahren Sie in der kompletten Studie.


Quellen aller Angaben Capital Group und Globale ESG-Studie 2023 (falls nicht anders angegeben).


[1] Greenwashing: Der Begriff kann unterschiedlich interpretiert werden, bezieht sich aber im Allgemeinen auf die Vermittlung eines irreführenden Eindrucks über die ESG- oder Nachhaltigkeitsmerkmale eines Produkts, einer Aktivität oder einer Struktur.



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Die Capital-Group-Unternehmen managen Aktien in drei Investmenteinheiten, die ihre Anlageentscheidungen autonom treffen und unabhängig voneinander auf Hauptversammlungen abstimmen. Die Anleihespezialisten sind für das Anleihenresearch und das Anleihemanagement im gesamten Unternehmen verantwortlich. Bei aktienähnlichen Anleihen werden sie aber ausschließlich für eine der drei Einheiten tätig.