In einer Reihe von Emerging-Market-Volkswirtschaften hat das Wachstum leicht nachgelassen, war aber immer noch stärker als in den Industrieländern. Außerdem ist auch das Verhältnis von Wachstum zu Schulden in den meisten Schwellenländer besser als in weiter entwickelten Ländern. Die nach der Pandemie höheren Rohstoffpreise waren günstig für die Emerging Markets.
Angesichts der unsicheren Konjunktur, des schwachen Wachstums in China und der erhöhten geopolitischen Risiken im Zusammenhang mit den zahlreichen Wahlen im Jahr 2024 sind wir weiterhin nur leicht zuversichtlich für die Assetklasse. Obwohl die Fundamentaldaten grundsätzlich günstig sind und die Bewertungen nicht zu hoch erscheinen, halten wir wegen des Risikos einer steigenden Volatilität einen ausgewogenen Ansatz für unabdingbar.
Die Bewertungen von Emerging-Market-Lokalwährungsanleihen sind etwas attraktiver geworden, weil der US-Dollar in der ersten Jahreshälfte aufgewertet hat. Dennoch behalten wir kurzfristige Risiken im Auge. Eine weiterhin erhöhte Inflation oder eine weniger lockerer Geldpolitik der Zentralbanken könnte dazu führen, dass die Leitzinsen 2024 weniger häufig gesenkt werden als erwartet.
Für interessant halten wir nach wie vor Hartwährungsanleihen, die mit niedrigen Ratings bewertet sind oder deren Emittenten Zahlungsschwierigkeiten haben. Dabei handelt es sich um einzelne Anleihen, deren Bewertungen die Fundamentaldaten nicht korrekt widerspiegeln, sodass sie attraktive Risikoprämien abwerfen. Ebenfalls interessant sind aus unserer Sicht Investmentgrade-Staatsanleihen mit BBB-Rating. Sie bieten einen recht hohen Spreadvorteil gegenüber ratinggleichen US-Unternehmensanleihen. Auch einige Emerging-Market-Unternehmensanleihen bieten vergleichsweise attraktive Renditen und mehr Diversifikationsvorteile als Staatsanleihen.