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Emerging Markets
Carry Trades weniger attraktiv, aber Emerging-Market-Währungen bleiben stabil
Jens Søndergaard
Währungsanalyst

Mit Carry Trades auf Emerging-Market-Währungen hat man in diesem Jahr schon viel verdient. Viele Währungen, vor allem lateinamerikanische, boten hohe Realzinsen bei nachlassenden geldpolitischen Risiken und attraktiven Bewertungen.


Abbildung 1 Währungen mit hohem Carry waren seit Jahresbeginn stark

Abbildung 1 Währungen mit hohem Carry waren seit Jahresbeginn stark

Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.

Stand 11. September 2022. KRW: Südkoreanischer Won, MYR: Malaysischer Ringgit, SDG: Singapur-Dollar, THB: Thailändischen Baht, TWD: Taiwanesischer Dollar, BRL: Brasilianischer Real, MXN: Mexikanischer Peso, IDR: Indonesische Rupie, EUR: Euro, GBP: Pfund Sterling, JPY: Japanischer Yen, CAD: Kanadischer Dollar, COP: Kolumbianischer Peso, NOK: Norwegische Krone, RUB: Russischer Rubel Quelle: Macrobond

Solche Carry Trades scheinen aber jetzt nicht mehr so attraktiv, weil die Emerging-Market-Notenbanken allmählich die Zinsen senken. Die geringeren Zinsunterschiede gegenüber den Industrieländern könnten manchen Emerging-Market-Währungen schaden, wie dieses Jahr bereits dem Chilenischen Peso. Weil so viele Anleger auf Carry Trades gesetzt haben, könnte die Abwertung auch stärker ausfallen.


Angesichts der häufig hohen Anfangsrenditen könnten allerdings die Realrenditen vieler Emerging Markets trotz Zinssenkungen attraktiv bleiben. Außerdem hängt das Investorenverhalten nicht nur von den Zinsdifferenzen, sondern auch von der Risikobereitschaft und den Fundamentaldaten ab. In diesem Artikel analysieren wir beides.


1 Bei einem Carry Trade auf eine Währung nutzt man die ungedeckte Zinsparität. Sie postuliert, dass die auf ein Jahr hochgerechnete Veränderung des Wechselkurses zweier Währungen der Zinsdifferenz entspricht. Wenn sich der Wechselkurs nicht entsprechend verändert, bietet sich in der Theorie die Chance auf Mehrertrag durch einen Carry Trade. Dazu leiht man sich Geld in der niedriger verzinslichen Währung und investiert es in die höher verzinsliche.



Jens Søndergaard ist Währungsanalyst bei Capital Group. Er hat 18 Jahre Investmenterfahrung und ist seit elf Jahren im Unternehmen, zunächst als Volkswirt für den Euroraum und Großbritannien. Vor seiner Zeit bei Capital war er leitender Europa-Volkswirt bei Nomura, leitender Volkswirt bei der Bank of England und Assistant Professor an der Johns Hopkins University. Er hat einen PhD in Volkswirtschaft und einen Master in Internationalen Beziehungen von der Georgetown University. Søndergaard arbeitet in London. 


Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Der Wert von Anlagen und Erträgen kann schwanken, sodass Anleger ihr investiertes Kapital möglicherweise nicht oder nicht vollständig zurückerhalten. Diese Informationen sind weder Anlage-, Steuer- oder sonstige Beratung noch eine Aufforderung, irgendein Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen.

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Die Capital-Group-Unternehmen managen Aktien in drei Investmenteinheiten, die ihre Anlageentscheidungen autonom treffen und unabhängig voneinander auf Hauptversammlungen abstimmen. Die Anleihespezialisten sind für das Anleihenresearch und das Anleihemanagement im gesamten Unternehmen verantwortlich. Bei aktienähnlichen Anleihen werden sie aber ausschließlich für eine der drei Einheiten tätig.