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Anleihen
Schlaglicht: Die Bedeutung der US-Wahlergebnisse für die Emerging Markets
Kirstie Spence
Portfoliomanager

Die Präsidentschaftswahlen sind vorbei, und Trump ist der Sieger. Portfoliomanagerin Kirstie Spence hat analysiert, was dies für die Emerging Markets bedeutet und sich dabei vor allem auf die zu erwartende expansive Fiskalpolitik und möglichen Protektionismus mit höheren Zöllen konzentriert.


Die Auswirkungen von Zöllen sind komplex und hängen davon ab, wie sie ausgestaltet sind, ab wann sie gelten und wie lange sie erhoben werden. Eine elastische Nachfrage nach Importgütern würde nach der Einführung von Zöllen sinken, weil die Kosten steigen. Dann ginge auch die Nachfrage nach den entsprechenden Währungen unmittelbar zurück, sodass diese abwerteten.


Handelspartner, die ihre Währungen steuern, könnten sie weiter abwerten lassen, um die Folgen der Zölle zu neutralisieren. Langfristig reagiert die Nachfrage immer stärker auf die Preise, weil die Verbraucher mehr Zeit haben, Ersatz zu finden und ihre Konsumgewohnheiten zu ändern.


Bei einer expansiven Fiskalpolitik würden die US-Wachstumserwartungen steigen, sodass mehr Kapital in die USA flösse, was wiederum eine Aufwertung des US-Dollar zur Folge hätte. Langfristig stellt sich aber die Frage nach der Tragfähigkeit der Verschuldung (im Verhältnis zum BIP), und die großzügige Haushaltspolitik hätte Auswirkungen auf die Märkte. Hinzu kämen Folgen für die US-Anleihenrenditen insgesamt und die Form der Zinsstrukturkurve.


Eine erratischere und schlechter prognostizierbare Wirtschaftspolitik dürfte zu einer Abwertung des US-Dollar gegenüber den Emerging-Market-Währungen führen, aber dann nähme die Volatilität zu. Trump bevorzugt eindeutig einen schwächeren Dollar, was für stärkere Emerging-Market-Währungen spricht. Er hat öffentlich gesagt, die USA hätten ein „großes Währungsproblem“ und der starke Dollar sei schlecht für die Wettbewerbsfähigkeit Amerikas gewesen.


Dies alles mag nicht besonders zuversichtlich für Emerging-Market-Währungen stimmen, aber dennoch gibt es Gründe, für die Assetklasse insgesamt optimistisch zu sein. Klare und schnelle Ergebnisse sind fast immer eine gute Sache. Das gilt auch für Wahlen, und zwar unabhängig vom Ausgang. Vor den US-Wahlen war die Unsicherheit für Unternehmen und Investoren gleichermaßen groß – fast das ganze Jahr. Jetzt dürfte bald politische Klarheit herrschen, sodass die Märkte etwas stabiler werden dürften. Und am Ende werden die politischen Maßnahmen Trumps vielleicht nicht so gravierend sein, wie er während des Wahlkampfs angekündigt hat. In seiner ersten Amtszeit lag sein Schwerpunkt eher auf der Haushalts- als auf der Handelspolitik. Wenn das diesmal genauso ist, dürfen wir von einem stärkeren US-Wachstum infolge großzügiger Staatsausgaben ausgehen, und das ist gut für die Emerging Markets.


Seit der ersten Präsidentschaft Trumps ist in den Emerging Markets viel passiert. Deshalb sind die Länder erheblich robuster und unabhängiger geworden. Auch ihre Fundamentaldaten sind heute erheblich besser, sodass sie Spielraum für Zinssenkungen und Wachstumsprogramme haben. Vor allem China könnte seine Fiskalpolitik lockern und damit höhere Zölle teilweise ausgleichen.


Die Bewertungen von Emerging-Market-Lokalwährungsanleihen sind recht niedrig, weil die Zentralbanken angesichts der inländischen Inflation und der externen Unsicherheiten die Zinsen angehoben haben. Deshalb haben viele Länder, vor allem lateinamerikanische, die Möglichkeit, ihre Geldpolitik zu lockern und gegebenenfalls ihre Konjunktur zu stützen, solange die Inflation nicht außer Kontrolle gerät. Zudem sind sie weniger abhängig von US-Dollar-Finanzierungen als in der Vergangenheit, was sie widerstandsfähiger macht.



Kirstie Spence ist Anleihenportfoliomanagerin bei Capital Group. Außerdem ist sie Mitglied des Capital Group Management Committee. Sie hat 28 Jahre Investmenterfahrung, ausnahmslos im Unternehmen. Sie hat einen Master in Germanistik und Internationalen Beziehungen von der University of St. Andrews (Schottland). Sie arbeitet in London.


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Die Capital-Group-Unternehmen managen Aktien in drei Investmenteinheiten, die ihre Anlageentscheidungen unabhängig treffen und unabhängig voneinander auf Hauptversammlungen abstimmen. Die Anleihespezialisten sind für das Anleihenresearch und das Anleihemanagement im gesamten Unternehmen verantwortlich. Bei aktienähnlichen Anleihen werden sie aber ausschließlich für eine der drei Einheiten tätig.